Moin!

Werners Fischbude trotzt Wirtschaftskrise – Helmstedt begeistert Heppenser Sozialdemokraten

Veröffentlicht am 21.10.2020 in Ortsverein
 

Die Corona Pandemie hat die größte Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Weltweit entlassen die Unternehmen viele Mitarbeiter. In Deutschland konnte eine Massenarbeitslosigkeit durch ein ausgezeichnetes Sozialsystem bisher vermieden werden. Das bekannteste Werkzeug, um eine Massenarbeitslosigkeit zu vermeiden, ist die Kurzarbeit. Es gibt aber noch eine Reihe anderer Fördermöglichkeiten.

 

Der Vorstand der SPD- Heppens wollte insbesondere wissen, wie Kleinunternehmen diese schwierige Situation bisher meistern. Hierzu wurde Werner Helmstedt, Inhaber des „Kiosk am Fliegerdeich/ der Eventräucherei Helmstedt“ zu einem denkwürdigen Diskussionsabend vom Vorstand eingeladen.

Werner Helmstedt wurde von der beginnenden Pandemie wie fast alle überrascht. Zu dem Zeitpunkt, als in Deutschland das öffentliche Leben durch Pandemie bedingt eingestellt worden war, kam er gerade aus einem Urlaub. In Wilhelmshaven öffnete er, wie üblich, sein Fischgeschäft.

 

Allerdings musste er sein Fischgeschäft aufgrund der Bestimmungen schneller schließen, als ihm lieb war.

Aber durch eine äußerst kreative Vorgehensweise fand Helmstedt eine Lücke in den Bestimmungen. So durfte seine Firma zwar keine kompletten Fischbrötchen verkaufen, aber die Einzelteile für ein Fischbrötchen. Kreativ wie Werner Helmstedt ist, verkaufte er sein Fischbrötchen als Fischbausatz mit einer entsprechenden lustigen Bedienungsanleitung dazu.

 

„Das war der Renner am Fliegerdeich, und ich konnte wieder meiner Geschäftstätigkeit nachgehen. Wenn auch eingeschränkt durch Bausatz und einer Wegführung für meine Kunden,“ so Helmstedt

An staatlichen Unterstützungsleistungen hinsichtlich der Corona-Pandemie hat das Unternehmen keine in Anspruch genommen. Zwar musste auch Helmstedt mit kräftigen Umsatzeinbußen leben, aber die Hilfspakete waren für Ihn nicht geeignet.

 

Gute Mitarbeiter, Hausbank und solide Unternehmensführung waren und sind der Schlüssel, um bis zu dem dann folgenden umsatzstarken Sommer durchzuhalten. Werner Helmstadt schlug in diesem Zusammenhang vor, in Wilhelmshaven eine Akademie für Jungunternehmer einzurichten, um zukünftige Generationen besser auf die Selbstständigkeit vorzubereiten.

 

In der den Vortrag von Helmstedt folgenden Diskussion wurde allerdings auch auf einige Unternehmen verwiesen, die auch nach monatelangem Stillstand durch Corona

auf ihren freien Montag nicht verzichten wollten. Zusätzlich war es schwierig zu verstehen, wenn einige Restaurantbesitzer zu Recht auf Umsatzeinbußen hinwiesen, aber anschließend für mehrere Wochen in Urlaub gefahren sind.

 

Ein Armutszeugnis war es auch gewesen, dass während der Sommermonate und einer von Touristen gut gefüllten Stadt es nicht gelungen ist, auf der Südstrandpromenade ein durchgängiges Angebot zu machen, so die Meinung der Versammlung.

 

Alle Küstenstädte haben es geschafft, den Touristen was anzubieten. Bloß in Wilhelmshaven ist es erfolgreich gelungen, einen Großteil der Strandpromenade abends von Touristen freizuhalten. Da kann sich die Stadt das Geld besser sparen.