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Onkel Bruns und die Panzerknacker: Stadtkämmerer informiert über Wilhelmshavener Finanzlage

Veröffentlicht am 11.10.2023 in Kommunalpolitik
 

Wenn das Wort "Geldspeicher" fällt, erinnert sich so mancher an die klassischen Disney-Geschichten rund um Dagobert Duck und die Panzerknacker. In Wilhelmshaven könnte der Rathausturm durchaus auch für einen Geldspeicher stehen. Kürzlich stand der Stadtkämmerer Thomas Bruns den Mitgliedern des SPD-Ortsvereins Heppens Rede und Antwort, um einen Einblick in den aktuellen Haushalt der Stadt und mögliche zukünftige Entwicklungen zu geben.

 

In einem anschaulichen Vortrag machte Bruns deutlich, dass es im Wilhelmshavener Geldspeicher derzeit an finanziellen Reserven mangelt und in den kommenden Jahren nicht viel zu erwarten ist.

Unabhängig von der Notwendigkeit der geplanten Maßnahmen im städtischen Haushalt erläuterte Bruns ausführlich die wesentlichen Positionen. Für den aktuellen Doppelhaushalt wurden bereits erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Haushaltsgenehmigung zu erhalten. Dennoch zeigt sich, dass für das Jahr 2023 ein Defizit von etwa 35,8 Millionen Euro erwartet wird, das bis 2027 auf einen Überschuss von 3,5 Millionen Euro abgebaut werden soll.

 

Besonders der Bereich Soziales verlangt einen erheblichen finanziellen Einsatz, wobei viele Ausgaben durch Bund oder Land ausgeglichen werden. Im Bereich "Jugend" ist jedoch eine kontinuierliche Ausgabenentwicklung ohne entsprechende Gegenfinanzierung zu beobachten.

 

Für die Zukunft sind zahlreiche Risiken zu berücksichtigen, die nicht von der Stadt Wilhelmshaven gesteuert werden können. Thomas Bruns wies insbesondere auf die gesamtwirtschaftliche Lage und die Geldpolitik hin, die potenzielle Risiken wie eine beginnende Rezession und mögliche Veränderungen bei Steuern und Zinsen mit sich bringen könnten. Dies stellt insbesondere im Hinblick auf die vielen geplanten Bauprojekte mit einem Gesamtvolumen von fast einer Viertelmilliarde Euro in den kommenden Jahren in Wilhelmshaven ein erhebliches Risiko dar.

 

Weitere zukünftige Herausforderungen betreffen den Fachkräftemangel in der Verwaltung und die erfolgreiche Umsetzung der Digitalisierung.

 

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde deutlich, dass Stadtkämmerer Thomas Bruns seine Rolle als Hinweisgeber und Mahner bezüglich der städtischen Finanzentwicklung sehr ernst nimmt.

 

Für die "Panzerknacker" des SPD-Ortsvereins Heppens wird es in den kommenden Jahren leider nicht leicht sein, finanzielle Schätze zu heben. Dennoch zeigt sich, dass Stadtkämmerer Thomas Bruns keineswegs ein Verwalter des Mangels ist, sondern aktiv daran arbeitet, die finanzielle Situation der Stadt zu verbessern.